In Eisenbahnverkehrsunternehmen liegt der Schwerpunkt vor allem auf dem vorbeugenden Brandschutz und damit auf die Brandverhütung.


Doch es gibt, in Deutschland beschränkt auf die Deutsche Bahn AG, auch betriebliche Feuerwehren. Früher wurden diese, wie seitlich auf einem alten Abzeichen ersichtlich, als "Bahnfeuerwehr" bezeichnet. Heute handelt es sich um freiwillige Betriebsfeuerwehren oder um Werkfeuerwehren im Sinne der VdS 2034 (Nichtöffentliche Feuerwehren). Bei den Werkfeuerwehren, unterhält die Deutsche Bahn AG (Tochter DB InfraGO AG) am Rangierbahnhof Maschen und im Werk Nürnberg jeweils eine Werkfeuerwehr. Am Standort Maschen besteht diese aus hauptberuflichen Feuerwehrkräften im 24 Stunden Dienst.


Auf dieser Seite geht es um ehemalige, aber auch um aktuelle Feuerwehren in Eisenbahnverkehrsunternehmen und deren bemerkenswerte Geschichte.

Bildquelle: Magirus

 Geschichte der Bahnfeuerwehren

 Bis zur Gründung der Deutsche Bahn AG im Jahr 1994, gab es in 

 Deutschland 52 Bahnfeuerwehren. Die Bahnfeuerwehren waren vor 

 allem da vorhanden, wo es  Instandsetzungs- und Ausbesserungswerke

 gab. Die Anfänge der Bahnfeuerwehren gehen bis in Jahr 1845 zurück.

 Am 31.05.1845 wurden bei Carl Metz erste Feuerlöschspritzen

 (Handkarren) angeschafft. Die erste richtige Bahnfeuerwehr wurde 1861

 am Standort Siegen eingerichtet. Was in den Anfängen der Bahn-

 feuerwehr eher mit dem eigenen Schutzgedanken verbunden war,

 begründete sich in den nachfolgenden Jahren mit staatlichen

 Vorgaben. Zum einen waren öffentliche Feuerwehren oftmals nicht

 "nah" genug an den Bahnanlagen, aber auch die Schlagkraft war nicht

 ausreichend. Gerade dieser Umstand führte auch zu einem deutlichen

 Aufwuchs an Bahnfeuerwehren.

Bis zur einheitlichen Bezeichnung "Bahnfeuerwehr", gab es viele Begrifflichkeiten für diese Art der Feuerwehr. Von Bahnhofsfeuerwehr, Stationsfeuerwehr, Reichsbahnfeuerwehr bis Bundesbahnfeuerwehr. Zuletzt setzte man auf die einheitliche Bezeichnung "Bahnfeuerwehr".


Mit den Jahren und dem technischen Fortschritt in der Brandbekämpfung, hat sich auch die feuerwehrtechnische Ausstattung der Bahnfeuerwehren geändert. Seitlich eine Aufnahme der Bahnfeuerwehr Stendal, die die umfassende Ausstattung zeigt. Die Ausbildung der Bahnfeuerwehrleute erfolgte vor Ort, auf öffentlichen Feuerwehrschulen und eigenen Bahnfeuerwehrschulen.

 Durch die verbesserte technische Ausstattung der Bahnfeuerwehren

 und den teils hohen Mannschaftsstärken, wurden sie vielerorts auch bei

 Bränden und Unglücken in Kommunen eingesetzt.


 Eine schwierige Zeit für die Bahnfeuerwehren begann mit dem Zweiten

 Weltkrieg und den Luftangriffen auf Deutschland. Neben den

 personellen Einbußen durch den Kriegsdienst, sorgten die Luftangriffe

 für viele Einsätze in den Bahnanlagen, aber auch in den Kommunen. Es

 gab Bahnfeuerwehren die hatten während den Kriegsjahren bis zu 1500

 Einsätze zu verzeichnen. Leider kam es während den Einsätzen in den

 Kriegsjahren zu vielen tödlichen Dienstunfällen bei den

 Bahnfeuerwehren.


Bei folgenden Einsätzen sind Bahnfeuerwehrleute in Pflichterfüllung gestorben:


- Beim Stadtbrand 1888 wurde ein Bahnfeuerwehrmann der Bahnfeuerwehr Fulda getötet.


- 27.11.1941 Bei der Brandbekämpfung werden sieben Bahnfeuerwehrleute der Bahnfeuerwehr Köln-Nippes getötet.


- 1941 Durch einen Verkehrsunfall bei der Rückfahrt von einem Einsatz, werden fünf Bahnfeuerwehrleute der Bahnfeuerwehr Fulda getötet.


- 27.04.1944 14 Bahnfeuerwehrleute der Bahnfeuerwehr Mannheim werden bei der Brandbekämpfung getötet.


- 11.08.1944 9 Bahnfeuerwehrleute der Bahnfeuerwehr Straßburg werden durch Beschuss getötet.


Leider kam es während den Kampfhandlungen in Deutschland immer wieder zu versehentlichen Erschießungen von Bahnfeuerwehrleuten, da die Uniform stark der damaligen Uniform der Waffen-SS ähnelte.


Die Auflistung der Einsätze ist nicht abschließend.

Nach Kriegsende wurden die Bahnfeuerwehren in Deutschland wieder aufgebaut. Die 52 Bahnfeuerwehren in Deutschland wurden mit wenigen Ausnahmen, zum 31.07.1998 aufgelöst. Die umfangreiche feuerwehrtechnische Ausstattung der Bahnfeuerwehren, wurde vielerorts von den kommunalen Feuerwehren übernommen.


Heute noch bekannte betriebliche Feuerwehren

bei der Deutsche Bahn AG:


- Standort Maschen (Werkfeuerwehr)

- Standort Nürnberg (Werkfeuerwehr)

- Standort Krefeld (Betriebsfeuerwehr)

- Standort Kassel (Betriebsfeuerwehr)



Informationen zur der feuerwehrtechnischen Ausstattung, Zuständigkeiten und Geschichte zur DB-Betriebsfeuerwehr am Standort Kassel, kann man auf dieser Internetseite finden.

Abzeichen Sammlung Bahnfeuerwehr:





Ein interessanter -älterer-  Bericht zur DB-Betriebsfeuerwehr Werk Krefeld:


Link (externe Seite)


Interessante Punkte:


- Besteht seit 125 Jahren (Stand 2017)

- Rund 50 Einsätze im Jahr, überwiegend Technische Hilfeleistungen

- 2 Einsatzfahrzeuge

- 20 Übungsdienste im Jahr

- 22 Feuerwehrkräfte







 

 Weitere Informationen und zur Geschichte der Bahnfeuerwehren, kann

 man in einer Ausgabe der Feuerwehrchronik nachlesen. Die Ausgabe

 (PDF) ist kostenfrei und unter nachfolgendem Link erreichbar:



Ausgabe Bahnfeuerwehr Feuerwehrchronik